Vorschule

Aus der Werkstatt-Gazette No.12

Katrin Moser und Verena Fink - 12.05.2014

Vorschule - Kompetenzerwerb

Es gibt verschiedene Definitionen von Schulfähigkeit und von damit verbundenen Kompetenzen. Einige sind leichter messbar als andere, einige sind leichter vermittelbar als andere, und doch geht es vor allem darum, Kindern das nötige Handwerkszeug für den Übergang von Kindergarten zu Schule mitzugeben.

 

Eine geläufige Einteilung ist diese in sechs Kompetenzen, die bei einem Kind ausgeprägt sein sollen, um den Übergang von Kindergarten zu Grundschule nahtlos vonstatten gehen zu lassen:

1. Körpermotorik: Treppen auf und absteigen mit Beinwechsel und freihändig; größere Bälle fangen können.

2. Hand- und Fingermotorik: mit Schere gerade Linien schneiden; einzelne Buchstaben, Zahlen und den Namen schreiben können; erkennbare Bilder malen.

3. Sprachentwicklung: fehlerfreie Aussprache; Ereignisse und Geschichten in richtiger zeitlicher Reihenfolge wiedergeben; Antworten und Sprechen in ganzen Sätzen.

4. Kognitive Entwicklung: die Grundfarben erkennen und benennen können; Rollenspiele spielen können.

5. Soziale Kompetenz: teilen und sich in einer Gruppe finden; Kontakt zu Kindern und Erwachsenen aufnehmen; Konfliktbewältigung etc.

6. Emotionale Kompetenz: Ausdruck von Kummer, Müdigkeit, Erschöpfung, Freude, Wut zeigen können.

 

Eine andere Einteilung geht von drei verschiedenen Kompetenzen aus:

1. Selbstkompetenz (Selbstvertrauen, Selbständigkeit, Eigenwahrnehmungen, Anstrengungs- und Leistungsbereitschaft, Kritikfähigkeit und Frustrationstoleranz)

2. Sozialkompetenz (Einfühlungsvermögen, Rücksichtnahme, Kontakt- und Kommunikationsfähigkeit, Konfliktlösungskompetenz)

3. Sachkompetenz (Differenzierungs- und Wahrnehmungsfähigkeit, Kreativität, Mathematische Grundfähigleiten und Sprachkompetenz)

 

Kompetenzerwerb in der Kinderwerkstatt Neuhausen

Die drei o.g. Grundlagen Selbstkompetenz, Sozialkompetenz und Sachkompetenz sind für unser Verständnis die Grundlage für alles weitere Lernen. Durch die gestalterische Arbeit in ihrer unterschiedlichen Ausprägung können in der täglichen Arbeit in der  Kinderwerkstatt eine ganze Reihe der o.g. Kompetenzen erworben werden.

 

Grundlegende Kompetenzen sind hierbei:

·         Logische Zusammenhänge erkennen

·         Kausalzusammenhänge entwickeln

·         Selbstwahrnehmung stärken

·         Sprache (Ausdrucksvermögen, Kommunikation)

·         Frustrationstoleranz

·         Konzentration und Ausdauer

 

Konkrete Fähigkeiten können erworben und bestärkt werden:

·         Spaß an ersten Buchstaben

·         Interesse an Mengen, Zahlen wecken

·         Links / Rechts

·         Feinmotorik

 

Der Erwerb von Frustrationstoleranz, Konzentration und Ausdauer sind bei dem, was die Kinder in der Werkstatt tun, immer mit dabei, da sie die Grundlage für die Erarbeitung der einzelnen Ergebnisse sind. Die Selbstwahrnehmung sowie die Kommunikation mit anderen Kindern (und Erwachsenen) ist ebenso eine Selbstverständlichkeit im gemeinsamen Handeln.